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ENT-SCHEIDUNG AM BERG SINAI

KLIMAGERECHTIGKEIT & NEUE UNIVERSELLE 10 GEBOTE

In einem Operationssaal liegt ein Patient auf dem OP-Tisch. Er wurde von einem Auto lebensgefährlich verletzt. Ein Chirurgenteam kämpft konzentriert um sein Leben, Narkosearzt und OP-Schwestern unterstützen sie dabei ebenfalls höchst konzentriert. Die Überwachungsgeräte halten das Team ständig auf Trab und treiben diesen hingebungsvollen Rettern den Schweiß aus allen Poren. Dann endlich trifft das dringend benötigte Spenderorgan ein. Wird er es schaffen?

Eine Szene, wie sie bestimmt tausendfach passiert. Es geht um Leben und Tod, mancher Kampf endet mit Sieg, mancher mit einer schmerzhaften Niederlage. Doch wenden wir uns einem Überlebenskampf zu, der wesentlich größere Anstrengungen und unglaublich mehr Personal, Fachleute, Unterstützer und Helfer erfordert. Krieg? Nein, der Patient heißt “Mutter Erde”. Wird sie es schaffen?

Seit Jahren warnen unterschiedliche Menschen vor dem globalen Kollaps. Bereits 1972 veröffentlichte der “Club of Rome” (CoR) seine Studie zur Zukunft der Weltwirtschaft mit dem Titel “Die Grenzen des Wachstums”.1 Darin heißt es: “Unsere gegenwärtige Situation ist so verwickelt und so sehr Ergebnis vielfältiger menschlicher Bestrebungen, dass keine Kombination rein technischer, wirtschaftlicher oder gesetzlicher Maßnahmen eine wesentliche Besserung bewirken kann. Ganz neue Vorgehensweisen sind erforderlich, um die Menschheit auf Ziele auszurichten, die anstelle weiteren Wachstums auf Gleichgewichtszustände führen. Sie erfordern ein außergewöhnliches Maß an Verständnis, Vorstellungskraft und politischem und moralischem Mut. Wir glauben aber, dass diese Anstrengungen geleistet werden können, und hoffen, dass diese Veröffentlichung dazu beiträgt, die hierfür notwendigen Kräfte zu mobilisieren.“ Weltweite Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit sei hierzu unbedingt nötig. “Mutter Erde” liegt stöhnend auf dem OP-Tisch…

Das war vor 50 Jahren! Seither wurde viel geredet, manches geändert, aber auch einiges ignoriert. Die Zukunftsaussichten hätten sich mittlerweile enorm zugespitzt, was durch aktualisierte Datenprognosen und Prophezeiungen des CoR unterstrichen werden, die im Grunde einer aufwändigen Computersimulation entspringen. Interessant ist dabei eine weitere Aussage aus der Publikation „Grenzen des Wachstums“ von 1972: “Aus dem teuflischen Regelkreis können uns technische Lösungen allein nicht herausführen…”.

Mittlerweile sind sie uns allen bekannt, die Schlagzeilen um Greta Thunberg, die schwimmenden Plastikinseln in den Ozeanen, die Gletscherschmelze, Mikroplastik überall, Dieselskandale und Emissionshandel, Öl- und Atomkatastrophen, Umweltgifte und die Klimakonferenzen usw. Darüber hinaus haben wir aber auch da und dort registriert, dass sich die Religion vermehrt um diese Angelegenheiten kümmert. Und nun scheint dieses Thema ein neues, religiöses Level zu erreichen. Den 13. November 2022 sollten wir uns im Kalender gut anstreichen: ein Sonntag, der für die “Rettet-die-Welt” Bewegung zu einem Turbo Booster werden soll.

Vom 6. bis 18. November 2022 wird der bekannte ägyptische Urlaubsort Sharm El Sheikh geprägt sein von der 27. UNO-Klimakonferenz. Soweit “nichts Besonderes” mag einer bemerken. Davon gab es schon viele. Doch nun klinkt sich hier eine Bewegung ein, die sich bereits am 14. Juni 2017 im Zuge einer Presseveröffentlichung anlässlich eines Treffens der Weltreligionen in London eindrucksvoll angekündigt hat: Make Friends Across Religions (Freunde gewinnen über alle Religionen hinweg). Federführend dabei ist das Elijah-Interfaith Institute. Über die Londoner Konferenz haben wir bereits in einem früheren Artikel berichtet. Während der UNO-Klimakonferenz wird es am 13. November zu einem beeindruckenden Ereignis am Berg Sinai kommen, dass in einer Aussendung des Elijah-Interfaith Institutes diese Überschrift trägt: “Rückkehr zum Sinai – Ein prophetischer Aufruf zur Klimagerechtigkeit und zu einer Zeremonie der Buße”.2 In dem Dokument wird deutlich gemacht, dass das Überleben dieser Erde, der Menschheit, eine tiefgründige Veränderung der persönlichen Einstellung, eine Veränderung des HERZENS erfordert! Und dafür sei immer schon die Religion zuständig gewesen. “Religionen sind die Quellen der Inspiration zur Transformation des Herzens…” heißt es dort wörtlich. Und das erfordert eine Interreligiöse Klima-Buß-Zeremonie. “Am Sonntag, dem 13. November, werden religiöse Führungspersönlichkeiten zurückkehren zum Berg Sinai, einem Berg, dessen Geschichte und Bedeutung eine große Rolle als einem Ort der Offenbarung im kollektiven Bewusstsein der Christenheit, des Judentums, Islams und anderer spielen. Es ist ein Ort, wo man sich Gott zuwendet, und göttliche Botschaft empfängt. Wir kehren zum Sinai zurück als eine Bewegung der Buße und der Suche. Wir suchen eine neue Vision für die Menschheit und seine gefährdete Existenz, und wir streben danach, eine Botschaft zu empfangen und zu vertiefen, die eine lebenserhaltende Lebensart und entsprechende Gewohnheiten umfasst, die die Menschheit heute hören muss.”

Und in dieser Buß-Zeremonie soll es einen speziellen Aufruf geben: “Klimagerechtigkeit: Zehn universelle Gebote.” Dieser Aufruf soll “die erlesensten Lehren aus allen Religionen” enthalten, inspiriert durch die “großen prophetischen Figuren, die im Zusammenhang mit dem Berg Sinai stehen.” Die Zeremonie wird Liturgien, Lesungen und musikalische Beiträge der verschiedenen Religionen umfassen. Ziel dieser Zeremonie soll es u.a. sein, die “Macht der Religion, religiöser Führungspersönlichkeiten und Glaubensgemeinschaften zu entfalten”, um in Klimafragen einen Einfluss auf die Politik, die breite Öffentlichkeit, die Medien und die Herstellung von glaubensinspirierten Unterrichtsmaterialien geltend zu machen. Diese Zeremonie soll Material für eine Filmdokumentation liefern und über die sozialen Medien live übertragen werden!

Äußerst interessant erscheint die Tatsache, dass der Begriff “Ökumene” ersetzt wird/wurde durch den Begriff “Interfaith”. Was soll das bedeuten? Der deutsche Duden etwa definiert “inter-national” als etwas, das über den Rahmen eines Staates hinausgeht, also überstaatlich, weltweit.3 Überträgt man diese Bedeutung nun auf “inter-faith” (Faith, engl. Glaube), dann ergibt sich daraus ein Glaube, der über die Grenzen einer Glaubensrichtung hinausgeht – also glaubensübergreifend, weltweit. Es scheint also tatsächlich so zu sein, als wolle man eine weltumspannende Glaubensrichtung oder -gemeinschaft herbeirufen, erschaffen. Eine Weltreligion? Ein Schelm, wer Böses denkt! Zwar finden sich zahlreiche Erklärungen, was denn das Wort “katholisch” bedeutet. Aber ist es nicht so, dass dieser Begriff für “normal, durchschnittlich” denkende Menschen auf die römisch-katholische Kirche bezogen wird, die sich selbst als die “allumfassende, universelle” Mutterkirche bezeichnet, “heilige, apostolische Kirche”?4 Ruft hier die Mutter ihre “Kinder” zurück in ihren Schoß?

Um dies besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Website des Elijah-Interfaith Institutes.5 Dort findet sich der berühmte Ausspruch “unity in diversity”, also Einheit in Verschiedenheit. Sieht man sich die Veröffentlichungen und glaubensübergreifenden Erklärungen an, so wird klar: Hier geht es um eine sehr seltsame Form der Einigkeit, die nichts mit der Unterschiedlichkeit menschlicher Individuen zu tun hat. Hier geht es um ein intellektuelles Paradoxon, das man vielleicht so beschreiben könnte: 4 Bauern bilden eine Agrargenossenschaft. Bauer Fritz bearbeitet sein Feld und vergräbt seine Setzkartoffeln. Bauer Thomas bearbeitet sein Feld und vergräbt geröstete Kaffeebohnen. Bauer Heinrich bearbeitet sein Feld und vergräbt Fotos von den schönsten Kartoffeln; außerdem geht er täglich aufs Feld und spricht mit den Fotos, ermutigt sie. Bauer Walter kauft Pommes Frites und vergräbt sie auf seinem Feld. Die Frage ist: Wer erntet am Ende Kartoffeln? Ob die Setzkartoffeln mit dem Traktor oder mit der Hand in den Boden kommen, macht keinen Unterschied (diversity, Unterschiedlichkeit), aber aus Fotos, Kaffeebohnen oder Pommes werden niemals Kartoffeln werden. Hier versagt der Anspruch auf Individualität, hier ist wahrheitsgemäßes Handeln gefragt. Hier muss Einheit bestehen, um entsprechende Früchte ernten zu können.

Jesus hat das mit seinem berühmten Satz deutlich auf den Punkt gebracht: “Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. NIEMAND kommt zum Vater denn durch mich.” (Johannes 14:6) Und Petrus unterstreicht das ebenfalls: “…es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen.” (Apostelgeschichte 4:12) Aber neu ist das nicht, denn bereits im Alten Testament begegnen wir zigfach der Behauptung: “Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer mir.” (Jesaja 45:5) Und Paulus kleidet diesen Sachverhalt in sehr un-ökumenische Worte: “…was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? Wie stimmt der Tempel Gottes mit Götzenbildern überein?” (2.Korinther 6:14-16.17) Und noch schärfer klingt sein Appell: “Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an!”

In diesem Zusammenhang ist die Aussage von Tony Palmer in seiner Ansprache 2014 bei der Kenneth Copeland Ministry Predigerkonferenz sehr bemerkenswert: “Unterschiedlichkeit ist göttlich, Spaltungen sind satanisch.”6 Mit Einheit meint Palmer in seiner Rede die Verbrüderung von Protestanten (“the protest is over”, d.h. “der Protest ist vorbei”), Katholiken und Charismatikern. Er meint, dass jede Glaubensrichtung etwas von Jesus hat und warum sollte man auf Teile davon verzichten? “Nimm alles!”, sagt er voll Begeisterung. Und das Elijah-Interfaith Institute geht da noch einen wesentlichen Schritt weiter. Auf deren Website heißt es: “Die großen Religionen der Welt strahlen Weisheit aus, die die Welt retten kann. Ein tiefgreifender geistlicher Austausch über interreligiöse Grenzen hinweg bereichert unser inneres Leben, wertet unsere Gebete auf und öffnet unsere Herzen.”

Der absolute Höhepunkt all dieser Aussagen findet sich ebenfalls auf der Elijah Website gleich zu Beginn der Einführung: “Der Geist Elias ist Weisheit, Inspiration, Freundschaft und Hoffnung ÜBER RELIGIÖSE TRADITIONEN HINWEG. Elia vertieft das Verständnis unter den Religionen. Elias MISSION ist es, Einheit in Verschiedenheit zu fördern und eine harmonische Welt zu erschaffen. Elias Botschaft lautet: Die großen Religionen der Welt strahlen Weisheit aus, die die Welt heilen kann.”

Von welchem Elia wird hier gesprochen? Mit Sicherheit nicht von jenem Elia, der auf dem Berg Karmel keinen interreligiösen (ökumenischen) Gottesdienst abgehalten hat, sondern ein für alle Mal klargestellt hat, wer der einzig wahre Gott ist. Das Ergebnis war ein Gericht Gottes, die Exekution hunderter Baalspriester, die bis zur Erschöpfung vergeblich gerufen haben: “Baal, erhöre uns! Priester, die hunderte, tausende Israeliten ins Verderben geführt haben durch ihren Götzenkult, angeführt von ihrer Hohepriesterin Isebel!

Nicht zuletzt hat sich kürzlich (September 2022) auch Papst Franziskus in seinem Besuch in Kasachstan bei einem weiteren Treffen der Welt-Religionsführer zu Wort gemeldet. “Franziskus legte eine Art Zusammenfassung seiner Sozialenzyklika Fratelli tutti vor und rief Gläubige aller Religionen dazu auf, Handwerker der Einheit und Zeugen einer Zusammenarbeit zu werden, die nicht an den Grenzen der eigenen Gemeinschaft und religiösen Zugehörigkeit stehenbleibe. Wir wachsen nur mit den anderen und dank der anderen, so der Papst wörtlich.”7 Wobei wir wieder beim Anfangsgedanken dieses Artikels angekommen wären. “Die Welt geht den Bach runter – aber wenn wir alle zusammenhalten, können wir sie retten.” Hält man diesem Ausspruch das vernichtende Wort Gottes entgegen, findet man sich schnell unter den Verfolgten wieder. Da hört niemand mehr die Hoffnungsbotschaft: Siehe, ich mache alles neu! ICH – das ist der Allmächtige, der Schöpfer, der auch tatsächlich die Macht hat, sowohl die Schöpfung als auch die Herzen zu verändern. Menschliche Anstrengung hilft da wenig, auch wenn wir uns alle an den Schultern fassen.

Bemerkenswert auch, wie deutlich Jesu Worte hier der Realität begegnen: “… die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!” (Matthäus 7:13-14). Tatsächlich scheint der Weg, auf dem die Welt sich zur ultimativen Rettungsreligion zusammenschließt, immer breiter zu werden – unter der Federführung des endzeitlichen Babylons, der römisch-katholischen Kirche.

Die Frage ist: Welcher Gott wird am 13. November 2022 auf dem Berg Sinai in der geplanten Klimazeremonie der Buße um Hilfe angebetet? Kann es sein, dass zahlreiche Religionsführer dort oben, wo Gottes Volk einst die 10 Gebote bekommen hat, als “geistlichen Nachkommen” einen falschen Gott anrufen? Was wird dieser Gott seinen treuen interreligiösen Weltfriedensstiftern und Klimaschützern mitteilen?

Um Missverständnissen vorzubeugen, hier geht es keineswegs um die Verachtung oder Ausgrenzung Andersgläubiger, sondern um die Offenlegung endzeitlicher Verführung, begleitet von ernsten Gebeten und liebevollen Aufrufen an alle, die ahnungslos der Täuschung folgen. Die Herzensaufgabe aller Nachfolger Jesu ist Liebe für alle Menschen. (Johannes 3:8, Epheser 5:11, 2.Petrus 1:7-8)