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TAG DER MUTTER ERDE

Weltweite, ideologische Vereinigung von Religion, Politik, Wirtschaft & Gesellschaft

Der 22. April ist „internationaler Tag der Mutter Erde“, der Menschen global für die Umwelt vereint. Es ist ein Tag, an dem die Erde geehrt wird, an dem Menschen aller sozialen, politischen und religiösen Hintergründe zusammenarbeiten, um unseren Planeten gesund zu erhalten. Es ist ein Tag, an dem Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen werden, an dem die Menschheit gelehrt wird, die Umwelt zu respektieren und die Natur zu schätzen. Es ist eine Zeit, in der Menschen weltweit darüber nachdenken, wie sie die Umwelt weniger belasten können, sich selbst dazu verpflichten und andere ermutigen, dasselbe zu tun.

Schließlich geht es um nicht weniger als das Überleben der Menschheit, die Rettung des Klimas und das Verhindern der Zerstörung der Schöpfung Gottes. Wir alle stehen in der Pflicht und in der moralischen Schuld unseren Beitrag zur Rettung des Planeten zu leisten. Wer hier nicht mitmacht, grenzt sich selbst politisch, wirtschaftlich und religiös aus. Keiner möchte asozial, egoistisch, fanatisch, gegen die Wissenschaft und für die Zerstörung der Zukunft unserer Kinder verantwortlich sein.

Wir möchten uns nachfolgend die Hintergründe und die Entwicklung dieses Feiertags anschauen und die Agenda mit ihren Persönlichkeiten und Einflussmächten dahinter betrachten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass unter dem mächtigen Einfluss dieser moralistischen Bewegung die Adventisten in eine Zerreißprobe gestellt werden.

Alles fing mit einer politisch-bürgerlichen Initiative an. Um auf die Probleme der Umweltverschmutzung aufmerksam zu machen, initiierte der damalige US-Senator Gaylord Nelson 1969 einen nationalen Umweltaktionstag mit dem Namen Earth Day (Tag der Erde), der jährlich am 22. April stattfindet, um die Menschen zum Überdenken ihres Verbrauchs anzuregen. Der Tag wird seit 1970 in den USA begangen, wo er von Anbeginn an sehr beliebt war.

Seit 1990 wird dieser Feiertag international gefeiert. Diese globale Kampagne diente auch der Vorbereitung der Konferenz der UN über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro. Im Jahre 2000 wurde der Tag der Erde von rund 5000 Umweltorganisationen in 183 Ländern und ca. mehreren hundert Millionen Menschen gefeiert. Im Jahr 2009 wurde auf Vorschlag der bolivianischen Regierung der 22. April von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Internationalen Tag der Mutter Erde erklärt. 1

Zeitlich parallel dazu gab es eine ähnliche Entwicklung in kirchlichen Kreisen, dessen Ziel es war, einen Tag der Schöpfung überkonfessionell zu zelebrieren, jedoch zu einem anderen Datum. 1989 lud der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Demetrius I., „die ganze orthodoxe und christliche Welt“ ein, am 1. September „zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung“. Darauf folgten europäische ökumenische Versammlungen in Basel (1989), Graz (1997) und Sibiu (2007), die diese Initiative auf eine breite kirchliche Akzeptanz stellten. Der Tag der Schöpfung wird inzwischen weltweit begangen. Die Charta Oecumenica, die 2001 von den Kirchen Europas unterzeichnet wurde, empfiehlt „einen ökumenischen Tag des Gebetes für die Bewahrung der Schöpfung in den europäischen Kirchen einzuführen.“ 2

Erst im Jahr 2015 hat Papst Franziskus den Tag der Schöpfung am 1. September als einen Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung in der römisch-katholischen Kirche legitimiert. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika jedoch feiert schon lange den Tag der Schöpfung am 22. April, als kirchliche Variante des Tages der Mutter Erde.

Die Popularität der Klimabewegung und die politische Entwicklung veranlasste Papst Franziskus den Tag der Mutter Erde am 22. April zur vollen Verpflichtung für die ganze Welt zu erklären. Damit wurde der Tag der Schöpfung am 1. September leise aufgegeben bzw. ideologisch mit dem Tag der Erde ersetzt. Nun gibt es nur noch ein Datum, an dem die ganze säkulare und religiöse Welt ideologisch vereinigt sind.

„Wir alle müssen einen Beitrag leisten, um die Zerstörung unseres gemeinsamen Hauses aufzuhalten und die Natur wiederherzustellen: Regierungen, Unternehmen und Bürger – wir müssen wie Brüder und Schwestern handeln, die sich die Erde teilen, das gemeinsame Haus, das Gott uns gegeben hat.“ Papst Franziskus, Twitter 22. April 2022

Am Tag der Erde 2022 antworteten Unternehmen, Politik und Religion auf den Aufruf von Papst Franziskus zum Handeln für den Klimaschutz. Auf die Botschaft des Papstes wurden neue Partnerschaften geschaffen, die auf einer gemeinsamen Vision der Fürsorge um unseren Planeten basieren. Papst Franziskus forderte im Namen der katholischen Kirche „Regierungen, Unternehmen und Bürger“ auf, „wie Brüder und Schwestern“ zu handeln und „die Zerstörung des gemeinsamen Hauses aufzuhalten“.

Es handelt sich um eine vom Glauben geleitete, auf den Glauben ausgerichtete gemeinsame Anstrengung zur Bekämpfung des Klimawandels, die von der Klima-Enzyklika Laudato Si‘ von Papst Franziskus inspiriert ist. Laut Papst Franziskus ist der Klimawandel die größte Bedrohung, der wir zu Lebzeiten ausgesetzt sein werden. Und als Reaktion auf seinen dringenden Aufruf, unseren Planeten zu schützen, ist eine massive globale Reaktion aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft entstanden.

Der Tag der Erde 2022 ist damit zu einem Tag erklärt worden, der der Enzyklika Laudato Si‘ des Papstes gewidmet ist. Er wurde zu einer Feier gemacht, dessen Höhepunkt von Gebeten zur Jungfrau Maria geweiht ist. Damit kann der Tag der Mutter Erde jetzt nicht mehr von Papst Franziskus Agenda und Vision für eine bessere Welt getrennt werden.

Die Sorge um „unser gemeinsames Haus“ ist nach Ansicht der Klimaaktivisten das neue Ziel Nummer eins, das sofort angegangen werden muss. Die Menschen starten Aktionen, indem sie recyceln, Bäume pflanzen, Plastik verbieten, Säuberungsaktionen organisieren und sich an anderen „grünen“ Aktivitäten beteiligen. Da die Zeit abläuft und unsere Welt kurz davorsteht, zerstört zu werden, ist dies das neue Bewusstsein, das sich jeder zu eigen machen muss. Die Botschaft lautet, dass die gesamte Weltbevölkerung für die globale Klimakrise sensibilisiert werden muss, um Maßnahmen zu ergreifen, diese zu bewältigen.

Die Menschen begehen den Tag der Erde auf unterschiedliche Weise. Spiritualisten meditieren, Hexen und Heiden tanzen und beten, und Christen (darunter auch Adventisten) organisieren Aufräumaktionen und Gottesdienste mit Themen, die grünes Bewusstsein fördern. Alle kommen zusammen, um ihr Engagement für die ökologische Nachhaltigkeit zu demonstrieren.

Naturbezogene Glaubensrichtungen verehrten die Natur seit jeher. In gewissem Sinne ist der Tag der Mutter Erde eine Wiederbelebung der alten, pantheistischen Religionen. Die Verehrung der Erde ist schließlich Teil des heidnischen Kults. Der Tag der Erde ist für viele dieser Teilnehmer das höchste heilige Fest des Jahres. Die Vergötterung der Erde ist ein zentraler Kult, denn die Erde wird als Göttin allen Lebens betrachtet. Die Feiern und Tänze am 22. April erinnerten an die antike Baals Verehrung zur Zeit Israels. Das moderne Heidentum war am Tag der Erde in vollem Umfang zu sehen, als sich die Menschen „mit den Elementen der Erde“ und dem „umfassenden Geist verbanden“. Die Losung und Botschaft dieser Menschen: „Beten für Gaia – lebst du in Harmonie oder Disharmonie mit der Mutter Erde?“.3

Gaia ist in der griechischen Mythologie die personifizierte Erde und eine der ersten Gottheiten. Ihr Name ist indogermanischen Ursprungs und bedeutet die Gebärerin.4 Selbst die Wissenschaft ist auf den Gaia-Kult aufgesprungen und vertritt die sogenannte „Gaia-Hypothese“, die besagt, dass die Erde und ihre Biosphäre wie ein Lebewesen betrachtet werden könne, da die Biosphäre Bedingungen schafft und erhält, die nicht nur Leben, sondern auch eine Evolution komplexerer Organismen ermöglichen.5

Es ist sehr bemerkenswert, wie sich die Darstellungen und Symboliken der Göttin Gaia / Mutter Erde über Jahrtausende bis in die Neuzeit immer mehr an die gebärende Frau (mit den Elementen Sonne und Mond) aus Offenbarung 12 anpassten.  

Das Wiederaufleben der Verehrung von Mutter Erde ist eng mit den Feierlichkeiten zum Tag der Erde verbunden. Die Idee, dass die Erde unsere Mutter ist und dass wir uns um sie kümmern müssen, ist auch Teil der Botschaft von Papst Franziskus in Laudato Si‘. Die letzte globale Lösung, die Papst Franziskus zur Beendung der Klimakrise vorschlägt, ist die Einführung der Sonntagsruhe, wie sie in Laudato Si‘ #237 enthalten ist. Ein weltweiter „grüner“ Sonntag gegen den Klimawandel und zur Rettung der Menschheit und der ganzen Schöpfung! Es werden Forderungen geäußert, dass man jeden Monat, jede Woche oder am besten täglich den Tag der Erde begehen sollte, sonst wird man unseren Planeten nicht retten können.

Sowie in der Corona-Krise die ganze Welt in einer abgestimmten Vorgehensweise und einem Ziel zum „Schutz von Menschenleben“ vereinheitlicht war, so hat die Klimakrise eine breite Basis und moralische Einheit in der Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Religion geschaffen, unter dem Vorwand der Rettung des Planeten und damit der ganzen Menschheit.

Als Adventisten sind wir nicht gegen Umweltschutz, aber wir sind gegen die Verehrung der Erde und glauben, dass der grüne Sonntag nicht die Lösung für die Probleme unseres Planeten ist. Papst Franziskus spricht über den Schrei der Mutter Erde, die zu uns spricht (Laudato Si‘ #1, #2, #92). Erstens ist die Erde nicht unsere Mutter. Die Bibel kennt so eine Bezeichnung nicht, denn die Quelle allen Lebens ist Gott allein und Er ist auch der Erhalter allen Lebens, weshalb Gott zurecht Vater genannt wird. Zweitens wird der Begriff Frau bzw. Mutter auf Gottes Volk und das neue Jerusalem, die Heimat der Erlösten, angewendet (Offb. 12; Gal. 4:26).

Folglich ist das Konzept der „Mutter Erde“ nichts anderes als Pantheismus, ein verdeckter Götzendienst. Die Tatsache, dass Papst Franziskus leidenschaftlich auf die Personifizierung der Erde drängt, ist ein Zeichen für den moralischen Verfall und den Glaubensabfall der christlichen Kirchen. Die heutigen Kirchen sind ein Teil dieser pantheistischen Bewegung geworden und ersetzen biblische Wahrheiten durch eine Öko-Götzen-Ideologie.

Mit prophetischem Blick beschreibt Ellen White eine moralistische und pantheistische Bewegung am Ende der Zeit: „Satan ist entschlossen, sie zu einer Gesellschaft zu vereinen, um seine Sache dadurch zu stärken und alle in die Reihen des Spiritismus zu treiben… Katholiken, Protestanten und Weltmenschen nehmen alle den Schein der Frömmigkeit ohne deren Kraft an und werden in dieser Verbindung eine bedeutende Bewegung zur Bekehrung der Welt und zur Errichtung des lang erwarteten Millenniums sehen.“ VSL 537

Adventisten erlebten in der Vergangenheit schon einmal eine große Krise in Zusammenhang mit dem Pantheismus. Hier waren es die Ansichten von Dr. John Harvey Kellogg aus seinem Buch „The Living Temple“, die eine Vergöttlichung der Natur lehrten: „Gott ist die Erklärung der Natur – nicht ein Gott außerhalb der Natur, sondern in der Natur, so zeigt er sich selbst in allen Dingen, Bewegungen und verschiedenen Geschehnissen im Universum.” (The Living Temple, 28)

Ellen White bezeichnete diese Krise als das „Alpha“ und warnte vor dem „Omega“, einer in der Zukunft liegenden noch schwereren pantheistischen Krise, die weit größere Auswirkungen haben wird: „In dem Buch Living Temple ist das Alpha der tödlichen Irrlehren dargestellt. Das Omega wird folgen und es wird von jenen angenommen werden, die nicht gewillt sind, die Warnungen zu beachten, die Gott gegeben hat.“ (1SM 200) „Lasst euch nicht verführen; Wir haben nun das Alpha dieser Gefahr vor uns. Das Omega wird von äußerst erschreckender Natur sein.“ (1SM 197) 

Wie weit lassen wir uns als Adventisten von dieser globalen Ideologie vereinnahmen? Haben wir den Mut uns davon gänzlich abzusondern? Wir leben in der Zeit der Sichtung. Die Befürchtung ist groß, wie die Corona-Krise in der moralischen Argumentation die Gemeinde in zwei Lager spaltete, so wird die pantheistische Öko-Ideologie das Gleiche auf der moralischen als auch auf der theologischen Ebene tun.

Die Offenbarung beschreibt eine letzte weltweite Vereinigung gegen Gott und sein Volk unter der Führung des falschen Propheten, des Drachens und des Tieres (Offb. 16:13). Dieses globale Babylon wird von Politik (Könige) und Wirtschaft (Kaufleute) unterstützt und gefördert (Offb. 17 + 18). Und die Gesellschaft, „alle, die auf Erden wohnen“, legitimieren diese ideologische Machtvereinigung (Offb. 13). Die Warnung Gottes vor diesem endzeitlichen Komplott ist die dreifache Engelsbotschaft mit dem ewigen Evangelium, dass zur Anbetung des Schöpfers aufruft, nicht der Schöpfung. Die Einladung zur bewussten Hinwendung zum Sabbat, als den Tag des Schöpfers statt dem grünen Sonntag, als dem Tag zur Rettung der Schöpfung.

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist das Gericht Gottes über das endzeitliche Babylon, die Ausgießung der sieben Plagen (Offb. 16). Die Plagen treffen die Elemente der Erde (Umwelt), all das, was die Menschheit heute versucht zu retten und zu schützen. Das ist eine Parallele zu den Plagen Ägyptens, wo Gott das als Strafe benutzte und vernichtete, was die Ägypter verehrten und in ihren Kulten vergöttert haben.      

Der Ruf aus Babylon herauszukommen und sich mit denen zu vereinen, die „Gottes Gebote halten und den Glauben Jesu haben“ (Offb. 14:12), hat damit eine weit größere Tragweite als nur eine räumliche Trennung oder ein Wechsel der Religionszugehörigkeit. Jeder sollte sich selbstkritisch und prüfend unter Gebet fragen: Wessen Geistes Kind bin ich?

  

1. https://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_Erde

2. https://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_Sch%C3%B6pfung

3. https://www.facebook.com/ishafoundation/posts/10160323336819947

4. https://de.wikipedia.org/wiki/Gaia_(Mythologie)

5. https://de.wikipedia.org/wiki/Gaia-Hypothese